Die Entwicklung bei Zwillingen
Die Geburt und die Erziehung von Zwillingen stellen Eltern und Familien vor viele Herausforderungen, bei denen sie nur wenig auf die Erfahrungen ihres unmittelbaren Umfeldes zurückgreifen können. Mehr noch als bei der Geburt von Einlingen kommen der vorgeburtlichen medizinischen Versorgung, Nachsorgeuntersuchungen, und Fragen der sozio-emotionalen und schulischen Entwicklung der Kinder besondere Bedeutung zu. Hierzu zählt unter anderem, dass die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit durch die ständige Präsenz eines gleichaltrigen Geschwisters beeinflusst wird. Ebenso werden Eltern häufig mit Leistungsunterschieden ihrer Kinder konfrontiert, die durch den direkten Vergleich miteinander akzentuierter wahrgenommen werden als dies bei normalen Geschwistern der Fall ist. Nicht zuletzt sehen sich auch die Eltern selbst vielfach einer doppelten physischen und psychischen Belastung gegenüber.

Zu den Aufgaben der Kinderärztin*des Kinderarztes sollte daher nicht nur die medizinische Versorgung der Kinder zählen. Sie können durch gezielte Beratung den Eltern frühzeitig Möglichkeiten zum Abfangen von Belastungen aufzeigen und bei schwierigen Entscheidungen, z. B. bezüglich der Einschulung, zur Seite stehen. In diesem Zusammenhang ist es auch für Kinderärzt*innen unerlässlich, die Zwillinge nicht als Zwillingspaar zu sehen, sondern deren Kompetenzen und ihren Entwicklungsstand unabhängig voneinander zu beurteilen. Ebenso wie Eltern und Lehrer sollten sie diese nicht mit dem Zwillingsgeschwister, sondern immer mit der Gruppe der Gleichaltrigen vergleichen um eine Beurteilung der Entwicklung vorzunehmen.
 
➔Hier geht es zur Vorschau des Artikels. Den vollständigen Artikel kann in der Zeitschrift Pädiatrische Praxis, Ausgabe 83 2014/2015, nachgelesen oder bei uns angefragt werden.
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