Schichtarbeit und gesundheitsbezogenes Verhalten
Untersuchungsvorhaben

In diesem Beitrag untersuchen Myriam Baum, Frank Spinath und Elisabeth Hahn den Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und der Wahrnehmung der eigenen Gesundheit sowie gesundheitsbezogenem Verhalten, unter der Berücksichtigung von Intelligenz, sozioökonomischem Status und Selbstkontrolle. Als gesundheitsbezogenes Verhalten wurden hier Rauchen, Alkoholkonsum und Gesundheitsvorsorge genauer betrachtet.

Gesundheitsbezogenes Verhalten

Die Ergebnisse zeigten, dass atypische Arbeitszeiten in Form von Schichtarbeit nicht mit den untersuchten gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen zusammenzuhängen scheinen. Darüber hinaus wird der untersuchte Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und gesundheitsbezogenem Verhalten nicht zusätzlich von Intelligenz, sozioökonomischem Status oder Selbstkontrolle beeinflusst.

Subjektive Wahrnehmung
Die Autor*innen fanden weiterhin keinen bedeutsamen Unterschied zwischen Personen in Schichtarbeit und jenen mit regulären Arbeitszeiten in Hinblick auf die Wahrnehmung der eigenen Gesundheit oder den Alkoholkonsum—das heißt beide Gruppen fühlten sich gleich gesund und tranken vergleichbar viel Alkohol. Geringe Unterschiede fanden sich in Bezug auf das Rauchen und die Gesundheitsvorsorge: Personen im Schichtbetrieb rauchten etwas mehr und gingen seltener zur Gesundheitsvorsorge. Unklar bleibt allerdings, ob die gefundenen Unterschiede auf die Schichtarbeit als solche oder auf die mit der Schichtarbeit verbundenen Arbeitsbedingungen zurückzuführen sind.
Siehe: Baum, M. A., Spinath, F. M., & Hahn, E. (2021). Reexamining the Relationship Between Shift Work and Health Behavior: Do Fluid Intelligence, Socio-economic Status, and Self-control Moderate the Relation? Collabra: Psychology, 7(1).

Weitere interessante Artikel